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14 Posts mit stricktechniken

Wie stricke ich einen Raglan von oben (RVO)

Veröffentlicht auf von Ingrid49

Warum sollte ich einen Raglan von oben stricken?

 

Viele Strickerinnen mögen das Zusammennähen nicht. Das entfällt beim RVO. Ich habe damit jedoch kein Problem.

Manche mögen auch keine linken Maschen. Beim Stricken in Runden kann man einen glatt rechts gestrickten Pullover nur mit dem Stricken von rechten Maschen erreichen. Ich stricke jedoch gleich gerne rechte wie linke Maschen.

Was ich am Raglan von oben liebe:  Auf diese Art kann ich ohne Anleitung problemlos einen passenden Pullover stricken, und zwar ohne zig Maße zu nehmen und viel zu rechnen. Man kann das Gestrickte zwischendurch immer wieder anprobieren und anpassen.

Außerdem ist diese Pulloverform leicht abzuwandeln. Man kann jegliche Art von Kragen stricken und denn Corpus gerade, tailliert oder in A-Linie gestalten und mit verkürzten Reihen im Rückenbereich erreicht man die modische hinten verlängerte Form.

 

Wie beginne ich einen RVO?

 

Eigentlich benötige ich nur die Weite des hinteren Halsausschnittes. Das sind normalerweise 15 bis 18 cm. Natürlich kann man auch einen breiteren (damit meine ich Breite zur Schulter hin, zur Tiefe kommen wir später) Halsausschnitt stricken. Dabei wird die Raglan-Linie kürzer und es gleicht sich wieder aus.

 

Bei einer Maschenprobe von 26 Maschen auf 10 cm rechne ich also grob 40 Maschen für 15 cm. Für die Ärmel nimmt man jeweils 1/4 davon und das Vorderteil beginnt man mit 1 Masche. Dazu kommen noch die Maschen der Raglanschräge (ich nehme hier mal 2)

 

Also schlage ich an:

1 M. Vorderteil - 2 M. Raglan - 10 M. Ärmel - 2 M. Raglan - 40 M. Rücken - 2 M. Raglan - 10 M. Ärmel - 2 M. Raglan - 1 M. Vorderteil,

ingesamt also 70 Maschen (zwischen den einzelnen Teilen Maschenmarkierer setzen)

 

Nun strickt man zunächst in Hin- und Rückreihen. Die Zunahmen am Vorderteil werden je nach gewünschtem Ausschnitt gemacht (also vielleicht zunächst mehrmals jeweils 1 M., dann 5, dann Zunahmen bis zur Maschenzahl des Rückenteils und schließlich zur Runde schließen).

 

Ansonsten werden vor und nach den Raglanschrägen 1 Masche in jeder 2. Reihe zugenommen, also bis die Runde geschlossen wird immer in den rechten Reihen.

 

Das Strickteil sollte nun etwa so aussehen:

DSC01105

 

und etwas später so:

DSC01106

In diesem Beispiel entsteht (unschwer zu erkennen) übrigens ein V-Ausschnitt.

 

Es gibt auch Anleitungen, die direkt zur Runde geschlossen werden. Hier entsteht der höhere hintere Teil durch verkürzte Reihen (z.B. bei Ravello oder Shellseeker. Dabei werden einige Reihen im hinteren Teil hin und zurück gestrickt, danach wird weiter in Runden gearbeitet. 

 

Wenn die Nadeln lang genug sind, kann man das Gestrickte immer wieder anprobieren. Normalerweise wird die Raglanschräge zwischen 20 und 22 cm lang.

 

Ich stricke meist ca. 19 cm, der Rest kommt durch Zunahmen nach dem Trennen von Ärmeln und Körper zustande. Meiner Erfahrung nach sitzt der Pulli besser, wenn man dort einige Maschen zunimmt. 

 

Teilen von Körper und Ärmeln und Weiterstricken des Körpers:

 

Bei Erreichen der nötigen Länge werden Körper und Ärmel getrennt. Dazu legt man die Maschen der Ärmel auf Fäden still. Dann fügt man die Maschen des Vorder- und Rückenteils zusammen. Hierbei kann man nach Bedarf Maschen zunehmen, um die richtige Weite zu erhalten (durch Anprobieren oder Messen eines passendes Pullis). Dabei muss man wissen, dass die gleiche Maschenzahl später auch bei den Ärmeln zugenommen werden muss. In die Mitte der Zunahmen setzt man einen Markierer, die Markierer vom Raglan können natürlich entfernt werden. 

Wer z.B. eine große Oberweite hat, kommt dadurch evtl. auf zu weite Ärmel. Dem kann man Vorbeugen, indem man in den letzten Zunahmereihen nur noch auf Körperseite zunimmt und nicht mehr auf Ärmelseite. Umgekehrt wäre zu verfahren bei schmaler Brust und muskulösen Oberarmen. Spätestens nach dem ersten Versuch eines RVO-Pullis kennt man ja seine persönlichen Maße.

 

DSC01797

Zwischenstand (hier beim Ravello)

 

Nun kann man den Körper nach seinen eigenen Vorlieben weiterstricken. Für eine Taillierung stricke ich zunächst etwa 10 cm gerade, mache dann etwa alle 8 Reihen 4 x eine Abnahmereihe, ab etwa 22 cm dann wieder Zunahmen. Für eine A-Linie stricke ich etwa 20 cm gerade und nehme dann gleichmäßig zu. Man kann den Pullover natürlich einfach gerade stricken. Ist der Korpus schließlich fertig und abgekettet, strickt man die Ärmel.

 

Stricken der Ärmel und Fertigstellung des Pullovers:

 

Nun nehme ich zunächst die stillgelegten Maschen des ersten Ärmels auf die Nadel. Dabei nehme ich die gleiche Maschenzahl zu wie am Körper (also an einer Seite) und setze einen Maschenmarkierer in die Mitte. Nun stricke ich ca. 10 cm gerade, danach nehme ich alle 6 bis 8 Reihen 2 Maschen ab (also seitlich des Maschenmarkierers jeweils 1), bis die gewünschte Maschenzahl erreicht ist. Dann strickt man einfach gerade weiter bis zur gewünschten Länge. Man kann immer wieder anprobieren.

Den zweiten Ärmel strickt man genau gleich. 

Nun strickt man noch ein Bündchen am Hals an und muss nur noch die kleinen Nähte unter dem Ärmel (zugenommene Maschen) schließen.

 

Einige Beispiele von RVO-Pullis nach eigener Idee:

 

DSC01557

 

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Funktioniert natürlich auch als Jacke.

 

 

Noch ein Tipp zum Stricken in Runden:

 

Ich stricke am liebsten auf langer Nadel mit "Magic loop". Googelt einfach mal diese Methode mit der Zauberschleife, es gibt gute Erklärungen dazu. 

 

Solltet ihr noch Fragen zum RVO-Stricken haben, meldet Euch einfach und fragt. Ich hoffe, ich kann euch weiterhelfen.

Ansonsten gibt es hier noch eine sehr gute Erklärung: link

 

Nachtrag:

Ich bin gefragt worden, wie ich die Maschen am Raglan zunehme. Meist nehme ich sie aus dem Querfaden auf (m1r, m1l), bei der blauen Weste habe ich einfach 2 aus 1 Masche gestrickt (einmal von vorne und einmal von hinten einstechen - kfb). Mit Umschlägen geht auch. Man kann die Löcher bewusst eins Muster einfügen oder sie verschränkt abstricken.    

Zunahmen, Abnahmen oder Maschenanschlag kann hier jeder nach seiner bevorzugten Methode arbeiten. 

 

 

Veröffentlicht in Kreativ, Stricken, Stricktechniken

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Pullover stricken - verschiedene Ärmelvarianten

Veröffentlicht auf von Ingrid49

Manche Strickerinnen schwören ja auf eine bestimmte Armvariante. So hörte hörte ich von "nur Pullis mit Armkugeln sitzen richtig" bis zu "Armkugeln stricke ich niemals, das sieht so langweilig aus" die verschiedensten Meinungen. 

 

Ich finde, alle Ärmelvarianten haben ihre Daseinsberechtigung. Hier zeige ich zu jeder Strickart jeweils ein Modell aus Ravelry und den Link dazu. 

 

Die meisten meiner Pullover haben Raglan-Ärmel und sind als RVO (Raglan von oben) gestrickt, da dieses problemlos auch ohne Anleitung und (die von mir gehasste) Maschenprobe möglich ist. Ein schönes Beispiel mit Raglan-Ärmeln ist der Ravello von Isabell Krämer.

Strickmodelle-aus-Buchern-und-von-Ravelry-3657-001_medium.JPG

link

 

 

Den Ravello habe ich auch schon gestrickt,  hier gibt es Fotos davon.

 

Zur Zeit sehr beliebt sind Oversized-Pullis mit gerade angesetzten Ärmeln. Dabei handelt es sich jedoch nicht mehr um so weite Ärmel wie in den 80ern und die Pullover sind meist aus dünnen, leicht fallenden Garnen - ich mag sie sehr. 

 

Neben dem sehr beliebten Boxy von Joji Locatelli habe ich auch zu dieser Ärmelart einen Pulli bei Isabell Krämer gefunden, den "Hint of Summer"

 

Strickmodelle-aus-Buchern und von Ravelry 5080-001 small be

 

 link

 

Figurbetonte Pullover sind oft mit Armkugeln gearbeitet, da diese hautnah wirklich am besten sitzen. Jedoch mag nicht jeder so figurbetonte enge Pullover, so dass ich auch für die Armkugel eine lässige Variante zeige, den "Afterlight" von Amy Herzog.

 

afterlight-final-1 medium2

 

link

 

Auch den habe ich schon gestrickt, allerdings gibt es noch nur dieses Tragefoto vorm Waschen. Beim Waschen ist der Pulli noch etwas gewachsen und fällt viel besser. 

 

Auch Armkuppen habe ich schon ohne Anleitung bewältigt, siehe hier

 

Rundpassen wurden bei meinen Strickereien bisher etwas vernachlässigt. Die gab es einmal in ärmelloser Variante bei einem Sommerpulli für meine Tochter (ohne Anleitung gestrickt). Außerdem ist die  Vitamin-D-Jacke ja im Prinzip auch als Rundpasse gestrickt.

 

Bei Ravelry habe ich als Beispiel das "Mon petit gilet rayé" ausgesucht. Diese Anleitung ist kostenfrei.

 

Chipmunk 1 5 medium2

link

 

Probiert einfach mal die verschiedenen Varianten aus und sagt nicht von vorneherein, das ist nichts für mich. Es lohnt sich, offen für vieles zu sein. 

Veröffentlicht in Stricken, Stricktechniken

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Strickzwischenstände

Veröffentlicht auf von Ingrid49

Bei meinem "Afterlight" Pullover ist das Rückenteil fertig. Nun, viel sieht man da nicht. Es ist ein glatt rechts gestricktes Teil. Das gewisse Etwas erhält der Pulli später durch den gerafften V-Ausschnitt. Ich bin gespannt, wie ich das hinbekomme. 

23.05.2014 005a

Dann gab es für den  Workshop mit Vera Sanon noch "Hausaufgaben" zu erledigen. Es geht in diesem Kurs um das Stricken von verschiedenen Ärmelvarianten von oben nach unten (RVO, Contigous, nachträgliches Einstricken von Ärmeln mit Armkugeln). Dazu gilt es, die Vorarbeit schon zu Hause zu leisten. Die RVO-Aufgabe brauche ich nicht, da ich diese Art ja schon häufiger gestrickt habe. Die Vorarbeit zur Contigous-Methode habe ich jetzt fertig. 

23.05.2014 006a


Veröffentlicht in Kreativ, Stricken, Pullover, Stricktechniken

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Wie stricke ich ein Dreiecktuch?

Veröffentlicht auf von Ingrid49

Diese Frage wurde mir schon des öfteren gestellt, vor allem natürlich wenn ich eines meiner Tücher trug. Dabei fragten mich nicht nur Strickanfängerinnen, sondern auch einige ältere Damen, die durchaus schon viele Pullover oder Socken gestrickt hatten.

 

Was benötige ich?

 

Für die hier vorgeschlagenen Tücher 100 bis 150 g Wolle in Sockenwollstärke und Stricknadeln Nr. 4,5  (ich benutze grundsätzlich eine Rundstricknadel).

 

Was muss ich können?

 

Maschen anschlagen (egal auf welche Art),

Maschen zu- und abnehmen (auch hier egal wie),

rechte Maschen stricken (kraus rechts ist ideal für diese Tücher, da es sich nicht zusammenrollt)

 

 

Es gibt verschiedene Methoden, ein Dreiecktuch zu stricken - hier einige Beispiele:

 

1. Das längliche Schaltuch, von der Seite gestrickt (Baktus)

 

DSC02488

 

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4 Maschen anschlagen

kraus rechts stricken

jede 6. Reihe an einer Seite 1 Masche zunehmen

ab der Hälfte (bei etwa 70 cm) jede 6. Reihe an der gleichen Seite 1 Masche abnehmen

Die letzten 4 Maschen abketten

 

Hier kann man auch diverse Muster einstricken, auf dem Foto alle 6 Reihen 1 Lochmusterreihe (1 Umschlag, 2 Maschen zusammenstricken).

 

Nach Belieben evtl. Fransen anknüpfen oder Pompons an die Enden.

 

Ein Beispiel für einen Baktus mit Randbordüre ist die Pimpelliese.

 

 

 

2. Dreiecktuch mit Zunahme an den Rändern

 

Hier beginnt man mit einer Masche, in die man in der Folgereihe 3 Maschen hineinstrickt. Danach strickt man jeweils die erste Masche, nimmt eine Masche zu und strickt bis zur vorletzten Masche, dann nimmt man wieder eine Masche zu und strickt die letzte Masche.

Dieses Tuch muss relativ groß gestrickt werden, da es mindestens soviel in die Höhe geht als in die Breite.

 

Hier habe ich nur ein Beispiel mit Muster:

 

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3. Das Dreiecktuch mit Zunahmen in der Mitte

 

Hier liegt der Beginn des Tuches in der Mitte der langen Reihe. Das klingt zwar etwas kompliziert, erklärt sich aber während des Strickens von selbst.

 

Man schlägt 5 Maschen an und nimmt vor und hinter der mittleren Masche jeweils eine Masche zu (dazu setzt man am besten Maschenmarkierer). Wenn das Tuch etwas breiter werden soll, nimmt man alle 4 bis 6 Reihen ebenfalls noch eine Masche am Rand zu.

 

Auf diesem Bild sieht man die Konstruktion, wie das Gestrickte von der Mitte weg in die Form dreht:

 

DSC02523

 

Ideale Anleitung hierfür ist das Heidetuch.

 

DSC02526

 

Diese Strickweise eignet sich für Tücher mit Bordüren als Abschluss, da man die Maschen rundum ja sowieso auf der Nadel hat.

 

Solltet Ihr noch Fragen zu den Tüchern haben, könnt ihr Euch gerne an mich wenden. Und traut Euch an ein Tuch, ich habe es auch gelernt.

Eine weitere Tuchform ist das asymmetrische (gebogene) Dreiecktuch. Dies zeige ich euch hier

Oder ein halbrundes Tuch, das findet ihr hier

 

Veröffentlicht in Kreativ, Stricken, Stricktechniken

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